Montag, 24. Juli 2023

2023 Motorradtour Dänemark - Ende

Die touristische Erschließung Belgiens ist weit hinter Dänemark oder Holland zurück, was mir auch ein langjähriger Fahrer nach Belgien bestätigt hat. Etwas besser als im übrigen Land sieht es wohl Richtung Frankreich und den Ardennen aus. Letztlich habe ich 20km nördlich von Antwerpen einen Platz (Het Veen, sehr freundlich mit gutem Bistro aber Sanitär sehr in die Jahre gekommen) gefunden. Da ich Städte gerne ohne Helm und Motorradklamotten besichtige und ich somit auf Öffis in die Stadt oder stadtnahes Camping angewiesen bis, wurde Antwerpen gestrichen. Auf dem Stadtring in der morgendlichen Rushhour geht es rund um Antwerpen nach Brügge. Camping Memling ist nur 3km von der Altstadt Brügge entfernt und damit zu Fuß sehr gut zu erreichen. 

Brügge ist als sehr schöne Stadt bekannt, ich kann das nur bestätigen. Wunderschöne alte Häuser, große Kirchen, ein großer Marktplatz ( natürlich gastronomisch voll erschlossen :-( :-)), kleine schöne Gassen und alles von Wasser umgeben wie auch mit Grachten durchzogen. Brügge wird wohl auch als das Venedig des Nordens bezeichnet, was an manchen Stellen der Stadt eine recht gute Beschreibung, aber in Summe weit von Venedig entfernt ist. Trotzdem eine wunderschöne Stadt, die nicht nur an den Hauptmagistralen gut ausschaut sondern auch in den Nebengassen und -strassen. In die kann man sehr schnell eintauchen und ist weg von den großen Touristenströmen. Also für jeden etwas dabei. Wer die Stadt vom Wasser erleben will, kann das mit Booten entlang der Grachten tun. Ich habe mich mehr den belgischen Fritten, der Schokolade und dem belgischen Bier gewidmet. Die Vielfalt an Biersorten  ist sehr groß, ein weiterer Grund warum ich nicht dem Motorrad in die Stadt fahre:-).


















Nach Brügge werde ich sicher noch einmal zurückkommen.

Notwendige Vorbereitung demnächst geplanter Reisen ruft mich vorzeitig nach Hause zurück. Der letzte Tag wird ein mit über 700km recht langer Fahrtag zurück in die Mitte Deutschlands.

Fazit der dann etwa 3500om langen Tour. Dänemark und Belgien sind keine Highlights zum Motorrad fahren, was aber auch nicht zu erwartet war. Es ist eher ein Cruisen über Land mit dem Ziel schöne Städt, Küsten und Flachland gerade entlang der Nordseeküste zu erleben, wie man sie so nicht kennt bzw. ich bisher nicht kannte. Städte wie Aarhus oder Ribe sind absolut sehenswert. Überrascht hat mich auch der Baustil der Häuser in Belgien. Irgendwie erinnert mich der an englische Landhäuser. Und noch etwas hat mich sehr überrascht, nämlich die Sauberkeit und Ordnung in den dänischen Häfen. Oft steuere ich als erstes den Hafen von Küstenstätten an - wegen dem dort immer frischen Fisch -  und da haben mich die Wikinger wirklich überrascht.

Aber wie immer, fahrt selbst hin und macht Euch ein eigenes Bild. 

Montag, 17. Juli 2023

Dänemark, 17.7.2023

Kurzer Rückblick auf die letzten Tage. Zunächst ging es von Ribe nach Bremerhaven. Ich habe die Strecke über Glückstadt und die Elbfähre genommen, der Umweg über HH war mir zu weit. Mit dem Motorrad kann man glücklicherweise an der Schlange vor der Fähre vorbei nach vorne fahren, weil so ein Moped wird eh dahingestellt, wo kein Auto hinpasst.

                               Auf der Fähre

Die Ernüchterung kam auf der ersten deutschen Campingplatz. Öffnungszeit 2x2h am Tag, Netz grottenschlecht, WiFi auf 2 Stühlen nur an einer Stelle Nähe Rezeption und morgens frische Brötchen nur, wenn genug Bestellungen zusammenkommen, was aber erst so gg. 19:00 klar ist. Willkommen in Deutschland kann man da nur sagen.

Dafür sind aber die Hafen Welten in Bremerhaven wirklich schön. Auswandererhaus, Hafen mit alten Schiffen, Klimahaus ( war ich nicht drin), Schiffsmuseum und die Promenade entlang der Weser usw. sind lohnenswert. Gut Fisch kaufen oder auch zubereitet essen kann man im Schaufenster Fischereihafen.

Ich habe mir das Auswanderer Haus angesehen, in dem die Geschichte der 7,2 Mio Auswanderer, die über Bremerhaven Europa verlassen haben, sehr lebhaft dargestellt wird. Man bekommt den Namen einer real ausgewanderten Person und erlebt deren Geschichte beim Verlassen im Hafen, bei der Überfahrt und dem Ankommen in der neuen Welt, sowie deren weitere Geschichte nach dem Ankommen. Darüber hinaus kann der, der Auswanderer in der Familie hat, danach recherchieren. Ich denke ein lohnenswertes Museum.



Abschied


Überfahrt


Ankommen


Hafenwelten


Schaufenster Fischereihafen

Heute ging es dann von Bremerhaven durch Holland bis nach Antwerpen in Belgien. Leider gibt es in Antwerpen keinen Campingplatz. So muß ich mal sehen, wie das mit der Stadtbesichtigung wird.

Freitag, 14. Juli 2023

Dänemark, 14.7.2023

Ich hatte ja vor einigen Tagen von einem norwegischen Biker den Tip bzgl. des MiniPrimiCamp bekommen. Heute habe ich Peter in seinem Camp besucht. Ein wirklich netter Biker, der für sich und andere ein Biker Camp geschaffen hat, Zeltplätze, Shelter, Bäume für Hängematten und Sitzgelegenheiten zum Feiern.... Ich werde sicher dort einmal übernachten. Zumal Peter auch ein Gesprächspartner für Motorradtouren in Südafrika und Namibia ist und auch für den TET in Dänemark. MiniPrimiCamp ist im Internet für interessierte Motorradfahrer zu finden.

Dann ging es weiter nach Esbjerg und dort zuerst in den Hafen weil - dort gibt es immer den besten geräucherten Fisch. Wie immer lecker hier an der Küste. Die Stadt ist ok, aber nicht überwältigend. Was man aber ansehen kann sind die 9m hohen weißen Statuen über dem Strand nördlich des Hafens - "Man meets the Sea". Sie sind ein Wahrzeichen der Stadt und von See aus noch in 10km Entfernung zu sehen. Dem Künstler dienten wohl die Statue von Ramses in Abu Simbel und die Moais "steinerne Figuren" auf den Osterinseln als Inspiration. Wirklich imposant in Größe und dem weißen Beton.

Man meets the Sea
                              Bank für Sportliche
                                Er war auch schon hier




Als Liebhaber des Nordens mußte ich natürlich auch das Wikingermuseum in Ribe besuchen. Ich habe schon andere "Wikinger" besucht, die in Ribe kann ich nur empfehlen, insbesondere wenn man mit Kindern unterwegs ist. Das Museum ist sehr lebendig gestaltet. Authentisch eingerichtete Häuser in denen die Betreiber der verschiedenen Handwerke auch noch zu leben scheinen, Häuser die aus Ribe hierher umgezogen wurden und ein historischer Marktplatz aus der Wikingerzeit u.v.a.m. sind zu sehen. Kinder können Bogenschießen, Schnitzen, Ketten basteln, eine Münze prägen oder Holznägel mit der Technik von damals herstellen.

                                Das Langhaus


                           Schnitzen für Kinder

             

                               Da sitzt der Boss....
                            ...und damit spielt er

Der Campingplatz ist first class und ein Familiencamp, für mich aber zu groß, zu laut und zu überdimensioniert.



Donnerstag, 13. Juli 2023

Dänemark 13.7.2023

Das heutige Wetter war nordisch und Küstenklima geprägt. Das Zelt war trocken und der Kaffee gerade fertig, da entlädt sich aus dem ansonsten klaren Himmel eine Wolke mit aller Macht auf das bis dahin glücklicherweise trockene Zelt. Nun gut Frühstück im Zelt. Alles nass aber die Sonne trocknet recht schnell. 2. Versuch einzupacken wird von der nächsten Wolke unterbrochen. Am Ende packe ich das Zelt völlig durchnäßt ein und fahre los. 3 mal am Tag erwischt mich noch so eine schwarze Wolke bei ansonsten schönem Wetter.

Es geht nach Hanstholm dem größten Fischereihafen Dänemarks.


Weiter auf der 181 durch die bewachsenen Sanddünen mit direktem Blick auf die Nordsee. Eine wirklich schöne Küstenstraße.




Wenn die Dünen nicht bewachsen wäre, könnte man auch in der Sahara sein.

Immer an der Küste entlang bis zur Fähre über den Nissum Bredning, mit kurzem Blick auf die Nordsee.


Weiter auf der 181 zum Nissum Fjord, der östlich der Straße liegt. Westlich die Nordsee, den Blick darauf verwehren aber 20-30m hohe Dünen, die wie Steilwände neben der Strasse aufragen. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Ab und zu kann man mal eine Düne erkraxeln und die See sehen.


Irgendwann erreicht man den Ringköbing Fjord. Auch das eine schöne Straße an der westlich in den flacheren Dünen kleine urige Häuschen und kleine Orte liegen.

Aber dann ist es mit der Ruhe und Einsamkeit vorbei. Bei Hvide Sande ist man mitten im Urlaubsgebiet mit großen Campingplätzen und in den Dünen wohnen keine Dänen mehr sondern Europäer jeglicher Herkunft - in den berühmten dänischen Ferienhäusern.

Ich finde weiter südlich und etwas landein den Henneby Camping und - das Wetterdrama geht wieder los. Ich schaffe es gerade so das klitschnasse Zelt aufzubauen ist meine schwarze Wolke wieder da. Glücklicherweise hält das Zelt. Die Wolke ist weg und ich denke etwas zu Essen wäre nicht schlecht. Essen raus aus der Kiste, ist die nächste Wolke da, also Essen im Zelt.

So jetzt ist Ruhe eingezogen - bin ja auch mit allem fertig.

Mal sehen wie es morgen wettertechnisch so wird:-).

Mittwoch, 12. Juli 2023

Dänemark 12.7.2023

Seit heute geht es entlang der Nordseeküste wieder Richtung Süden von Skagen über Hirtshals, Hjörring, Slettestrand zum Svinklöv Camping. Die Region Nord Jütland ist bekannt für seine schönen Strände. Ich habe sie darüber hinaus als fast menschenleer und einsam erlebt - einfach nur schön.





Einsame Strände und mystischer Wald


Mangels eines Hafens werden die Fischerboote in Sletterstrand mittels Winde auf den Strand und auch wieder ins Wasser gezogen.




Für Biker ist Bikers Rest bei Lökken an der Road 55 wärmstens zu empfehlen. Sehr nette Betreiber, tolle Gäste, Campingplatz, Zimmer, Werkstatt und die Bikes stehen unter Dach, und einen kostenlosen Kaffee habe ich auch bekommen. Da ist das wechselhafte Wetter mit Regen doch gleich viel besser zu ertragen. www.bikersrest.dk 


Dienstag, 11. Juli 2023

Dänemark 11.7.2023

Man kann noch so weit fahren, irgendwann trifft man immer auf das Meer. Eine besonders schöner Ort ist der Grenen im äußersten Norden Dänemarks, wo das Kattegat der Ostsee und das Skagerrak der Nordsee aufeinander treffen. Von links rollen die Wellen der Nordsee und von rechts die der Ostsee auf den weiten flachen Sandstrand und bilden eine kabbelige See. Mit einem Bein kann man in der Nordsee und dem anderen in der Ostsee stehen. Heute ist die See recht ruhig, wie muß es hier bei stürmischer See erst schön sein. Ein traumhafter Ort.

Ostsee trifft auf Nordsee oder anders herum...?
Der Weg zum Grenen

Die Landschaft rund um Skagen ist geprägt durch Wasser, Dünen, Sand und eine Natur, die ständig Wind und rauem Wetter ausgesetzt ist.
                                          
            



Die versunkene Kirche zeugt davon, wie Wind und Sand die Halbinsel prägen. Im 14. Jahrhundert erbaut, im 16. Jahrhundert begann der Sandflug und 1775 mußte die Kirche eingestellt werden.



Die Gewässer vor Skagen sind gefährlich, deshalb wurde bereite 1627 das landesweit erste Leuchtfeuer errichtet. Dazu wurde der Korb herab gelassen, darin ein Holzfeuer entzündet und wieder aufgezogen.

Auch das gibt es in Skagen, die größte Fischereiflotte Dänemarks. Entsprechend lecker ist der Fisch im Hafen, auch wenn das Thema Überfischung ein Thema ist.




Was hätte mich noch interessiert? Das Küstenmuseum, das Motormuseum, die Besteigung des Grauen Leuchtturms,


die Wanderdüne Rajerg Mile, der Sonnenuntergangsplatz in Gl. Skagen und noch etwas mehr die Stadt und das Hafengebiet. Leider war am heutigen Tag ein riesiges Kreuzfahrtschiff angelandet und hat unzählige Passagiere in die Stadt ausgespuckt. Das war mir dann doch zuviel.

Also Skagen, ich muß nochmal kommen!